Blasen – Erste Hilfe für eine Blasenbehandlung unterwegs

Jeder Wanderer läuft sich früher oder später einmal eine Blase. Wer noch nie eine Blase hatte, war einfach noch nicht oft genug unterwegs. Blasen können sehr schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall sogar das Ende der Wanderung zur Folge habe. Aber das ist nicht immer eine Option, z.B. bei mehrtägigen Wildnistouren. In jedem Fall sollten Sie wissen, wie Sie Blasen vermeiden können und wie Sie Blasen richtig behandeln.

So entstehen Blasen

Blasen werden durch ungünstige mechanische Belastungen hervorgerufen. Eine unvorteilhaft sitzende Socke, eine Naht an der falschen Stelle, neue Wanderschuhe, schlecht sitzende Wanderschuhe oder auch extreme Schweißentwicklung können die Blasenbildung begünstigen. Besonders unangenehm ist, dass dem Besitzer die Blase meist erst dann auffällt, wenn es schon zu spät ist. Wenn Sie ein leichtes Zwicken am oder unter dem Fuß merken, sollten Sie aber trotzdem sofort reagieren, damit die Blase nicht größer wird als unbedingt nötig. Zudem wird eine unbehandelte Blase mit der Zeit immer schmerzhafter.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Nahtlose Wandersocken tragen
  • Dünne Linersocken mit dickeren Übersocken kombinieren
  • Socken aus Wolle, Merinowolle, Kunstfaser oder einem Gemisch diese Gewebe tragen – keine Baumwollsocken!
  • Füße mit ein wenig Vaseline oder Melkfett einreiben
  • Neue Schuhe vor einer großen Tour einlaufen
  • Unterwegs bei Pausen Füße lüften
  • Bei Tagestouren unterwegs mindestens einmal die Socken wechseln
  • Wenn es zwickt: Sofort stoppen und kleine Blase versorgen, damit keine große Blase entsteht!

So behandeln Sie eine Blase richtig

Falls irgendwie möglich, sollten Sie eine Blase nicht aufstechen, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Wenn die Blase allerdings direkt unter dem Fuß sitzt, haben Sie manchmal gar keine andere Wahl, denn die Blase würde früher oder später durch das Gehen ohnehin aufplatzen. Dann ist es besser, wenn Sie die Blase aufstechen und sofort versorgen. Das sollten Sie aber immer mit einer sterilen Nadel machen. Erfahrene Wanderer haben immer ein paar sterile Nadeln (gibt es in jeder Apotheke) im Rucksack. Wenn Sie keine steril verpackte Nadel zur Verfügung haben, sollten sie wenigstens das Taschenmesser oder das Werkzeug, das Sie zum Öffnen der Blase verwenden, mit einem Feuerzeug ein paar Sekunden lang behandeln. Damit erreichen Sie zwar keine optimale Sterilität, aber zumindest senken Sie die Infektionsgefahr etwas.

Blase gründlich mit einem Wundspray desinfizieren

Wenn Sie die Blase aufgestochen und ausgedrückt haben, sollten Sie die gesamte Blase mit einem Wundspray einsprühen und danach mit einem Blasenpflaster (z.B. Compeed) abdecken. Normale Pflaster sind aufgrund der unvorteilhaften Form meist nicht gut geeignet für Blasen, aber im Notfall sind normale Pflaster besser als gar kein Pflaster. Wenn Sie große Schmerzen haben, können Sie auch einen Mullverband zur Polsterung anlegen.

Sobald Sie das Tagesziel erreicht haben, sollten Sie den Fuß hochlegen und die Blase abheilen lassen. Die Gelehrten streiten sich darüber, ob es besser ist, die Blase an der Luft oder unter dem Pflaster heilen zu lassen. Wenn Sie das Pflaster abnehmen, steigt tendenziell die Infektionsgefahr.

Blasenheilung erfordert Geduld

Es dauert ein paar Tage, bis eine Blase abgeheilt ist. Wenn Sie die Blase gut versorgen, ist nach ein paar Tagen alles vorbei. Lassen Sie sich von einer Blase nicht den Spaß an der Wanderung verderben und versuchen sie, den leichten Schmerz, der leider unvermeidlich ist, möglichst zu ignorieren! Wenn Sie sich die ganze Zeit mit Ihrer Blase mental beschäftigen, wird aus einer kleinen Blase am Ende tatsächlich ein großes Problem.

Mit Blasen wandern

Wenn Sie auf einer mehrtägigen Wanderung Blasen bekommen, sind Sie mehr oder weniger dazu gezwungen, mit Blasen zu wandern. Damit die Tour nicht zur Tortur wird, sollten Sie folgendes beachten:

  • Offene Blasen am Abend mit einem desinfizierenden Wundspray behandeln.
  • Für ausreichende Dämpfung beim Wandern sorgen. Neben einem Pflaster ist auch ein Mullverband bei sehr schmerzhaften und großen Blasen eine gute Variante.
  • Dicke Socken haben eine zusätzliche dämpfende Wirkung.
  • In schlimmen Fällen: Falls möglich, 1-2 Tage pausieren, damit die Blasen abheilen können.
  • Den Schmerz ertragen: Blasen sind unangenehm, aber noch schlimmer ist schlechte Laune, die durch ständiges Hadern mit dem eigenen Blasen-Schicksal entsteht.

Checkliste: Ausrüstung für die perfekte Blasen-Behandlung für Wanderer

  • Sterile Nadeln
  • Sterile Einmalhandschuhe
  • Blasenpflaster in unterschiedlichen Größen
  • Wundspray
  • Mullverband